Leben
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Speyer/ München 1880-1904

1880
Hans Marsilius Purrmann wird am 10. April 1880 in Speyer, Kleine Greifengasse 14, als erster Sohn des Malermeisters Georg Heinrich Purrmann (1846-1900) und seiner Frau Elisabeth, geb. Schirmer (1848-1916), geboren. Er hat einen jüngeren Bruder, Heinrich Christian (1881-1943), verehelicht mit Elisabeth von Walck, und eine jüngere Schwester, Friederike (1884-1963), seit 1913 mit dem Postinspektor Otto Albig verheiratet. Mit beiden Geschwistern steht Purrmann zeitlebens in gutem Kontakt; große Teile der Briefwechsel sind erhalten.
1886-1893
Dekorationsmaler in der Werkstatt des Vaters in Speyer
1893-1895
Im väterlichen Geschäft lernt er zunächst den Beruf des Stubenmalers, geht aber nebenher eigenen künstlerischen Interessen nach, wie die kleinen Stadtansichten oder ein größeres Landschaftsbild aus der Umgebung von Speyer zeigen.
1895-1897
Purrmanns Schulzeit ist kurz; er besucht die Volksschule in Speyer und anschließend dort ein Jahr die Realschule. „In Wissen und Schulbildung hätte mich jedes Dienstmädchen übertreffen können, denn ich kam nur mühsam und nur als ‚schwacher‘ (…) Schüler durch einen Teil der Volks- und ein einziges Jahr der Realschule.“ (Purrmann 1951, in: Göpel 1961, S. 11)
1897
Am 24. Oktober meldet sich Purrmann polizeilich in München. Zum Wintersemester nimmt er das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München auf. Zunächst studiert Purrmann in der Zeichenklasse Gabriel von Hackls, dann in der Malklasse Franz von Stucks. Seine Kommilitonen sind u. a. Paul Klee, Wassily Kandinsky, Albert Weisgerber, Eugen von Kahler und Willi Geiger.
1899
Wegen des schlechten Gesundheitszustands des Vaters kann er in diesem Jahr nicht nach München gehen.
1900
Als am 5. Juli Vater Georg stirbt, übernimmt Bruder Heinrich das väterliche Geschäft und gibt damit Purrmann die Möglichkeit, ein freier Künstler zu werden.
1902/03
Purrmann bekommt für diese beiden Jahre das Henry-Hilgard-Stipendium zur Förderung der bildenden Künstler in der Pfalz zugesprochen (Jöckle 2001, S. 268).
1903/04
In diesen Jahren kann Purrmann dank der Fürsprache Stucks an den Frühjahrsausstellungen der Münchner Sezession teilnehmen, wofür er von Wilhelm Wittmann und Hans Rosenhagen wohlmeinende Rezensionen bekommt. Nach Angaben Karl Schefflers wurde Purrmann von dem in München lehrenden Kunsthistoriker Karl Voll entdeckt. Auch dessen Schüler Friedrich Rintelen und Heinz Braune machen bald Bekanntschaft mit Purrmann.
Svinar 1903/04
Purrmann ist zweimal während der Sommermonate zu Gast bei Eugen von Kahler (1882-1911) auf dem Familiensitz in Svinar bei Prag. Es entstehen einige Park- und Gartenbilder, ein Foto zeigt beide Künstler 1903 vor einem Bild Purrmanns.