Hans Purrmann und das Kunsthistoriker-Ehepaar Barbara und Erhard Göpel
Briefe 1954‒1966
Felix Billeter und Julie Kennedy (Hrsg.)
Veröffentlichung 2025
Der Maler und Grafiker Hans Purrmann (1880‒1966) gilt als einer der bedeutendsten Koloristen des 20. Jahrhunderts mit Wurzeln in der französischen Moderne, unter anderem als Schüler und Wegbegleiter von Henri Matisse. Besonders nach 1950 zählte Purrmann zu den bekanntesten Künstlern in der Bundesrepublik.
Die besondere Bedeutung des Briefwechsels zwischen Hans Purrmann und dem Kunsthistoriker-Ehepaar Barbara und Erhard Göpel liegt in der 1961 von ihnen herausgegebenen, bis heute maßgeblichen Buchpublikation Leben und Meinungen des Malers Hans Purrmann, einer umfangreichen Quellensammlung mit Schriften und Briefen von Hans Purrmann, deren Genese sich anhand der zu edierenden Korrespondenz nachvollziehen lässt. Seit dieser Publikation gelten Göpels innerhalb der Purrmann-Forschung als zentrale Protagonisten.
Der Briefwechsel wirft ein helles Licht auf die Situation der modernen Kunst in der Adenauer-Zeit mit Diskussionen zum Deutschen Künstlerbund, zur Documenta sowie zu Ausstellungen und Büchern über deutsche und internationale Künstler der Nachkriegsjahre.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Verstrickung von Erhard Göpel in den Kunstraub in Frankreich und den Niederlanden während der NS-Zeit kann möglicherweise durch die Analyse des vorliegenden Briefwechsels die in der Forschung aufgeworfene These der »Purifizierung« (Christian Fuhrmeister: Erhard Göpel im Nationalsozialismus – eine Skizze, 2018) durch Göpels Beschäftigung mit der zeitgenössischen Kunst nach 1950 neu bewertet werden.
Die kommentierte und reich bebilderte Briefedition wird ergänzt durch Textbeiträge der Herausgeber sowie von Prof. Eugen Blume (Berlin) und Prof. Olaf Peters (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).
Die BSCW-Stiftung fördert die Edition des Briefwechsels zwischen Hans Purrmann und dem Ehepaar Göpel.
Der Band wird von der Hans Purrmann Stiftung mitgefördert und erscheint voraussichtlich 2025 im Deutschen Kunstverlag.
Die Herausgeber Felix Billeter und Julie Kennedy sind Kunsthistoriker am Hans Purrmann Archiv in München.