Der Sohn Hans Purrmanns, Dr. Robert Purrmann (1914–1992), und Heidi Vollmoeller (1925–2004), Nichte des Malers und Antikenhändlerin in Zürich, haben das Archiv aufgebaut und sich sehr um das Andenken Hans Purrmanns verdient gemacht. Seit 1950 befragten sie den Maler zu seinem Schaffen und trugen umfangreiches Material sowie wichtige Informationen zu seinem Leben und Werk zusammen. Bis zum Tod von Robert Purrmann 1992 wurde nahezu das gesamte Oeuvre Hans Purrmanns dokumentiert. Von allen bekannten Gemälden, Aquarellen, Handzeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken wurden Fotografien angefertigt, Datierungs- und Provenienzfragen geklärt sowie Nachweise von Ausstellungen und Literatur in den Bildakten eingetragen. Das Archiv umfasst zudem zahlreiche Autografen, große Teile der Korrespondenz an den Künstler, Fotografien aus allen Lebensperioden sowie Presseartikel und eine Fachbibliothek zu Hans Purrmann und seinem Umkreis. Originale Kunstwerke sind nicht Teil des Archivbestandes.
Die von Robert Purrmann und Heidi Vollmoeller aufgebaute Dokumentation wird seit 2008 – nach dem Tod von Robert Purrmanns Ehefrau Mechtild Purrmann – im Hans Purrmann Archiv fortgeführt. Diese Dokumentation bildete die Grundlage für die Recherchen zu den Werkverzeichnissen der Gemälde (2004), der Aquarelle und Gouachen (2008) sowie der Zeichnungen (2014).
Die umfangreichen Konvolute an Briefen, Fotografien und Rezensionen werden weiterhin erschlossen. Aus diesem Fundus wird seit 2011 die „Edition Purrmann Briefe“ herausgegeben. Bisher erschienen sind die Briefwechsel mit dem Schriftsteller Hermann Hesse (2011), dem Jugendfreund Wilhelm Wittmann (2013), der Ehefrau und Malerin Mathilde Vollmoeller-Purrmann (2019/2020), dem Berliner Kunstkritiker Karl Scheffler (2021) sowie mit dem Geschäftsführer der Pfälzischen Sezession Willibald Gänger (2022).
Das Archiv steht Museen, Kunsthandel, Privatsammlern und -sammlerinnen für Auskünfte zu Leben und Werk Hans Purrmanns zur Verfügung und hilft bei der Klärung von Zuschreibungsfragen. Expertisen können angefragt werden. Das Archiv bietet fachliche Unterstützung bei Ausstellungsprojekten zu Hans Purrmann und Künstlern aus seinem Umkreis ebenso wie bei Publikationen und wissenschaftlichen Forschungsarbeiten.
Ein Besuch des Hans Purrmann Archivs ist nach vorheriger Anmeldung möglich.
Bitte kontaktieren Sie uns vorab per E-Mail oder telefonisch und teilen Sie uns in Ihrer Anfrage Ihr Anliegen mit. So können wir Sie beraten und Ihren Besuch vorbereiten.
> Antrag auf Nutzungserlaubnis (pdf)
Wenn Sie vermuten, ein Werk von der Hand Hans Purrmanns zu besitzen, steht Ihnen das Archiv bei der Klärung der Zuschreibung zur Verfügung. Ihre Anfrage wird in abschließender Beratung mit Mitgliedern der Familie Purrmann geklärt und auf Wunsch in Form einer Expertise dokumentiert. Vorraussetzung einer jeden Stellungnahme ist ein schriftliche Beauftragung.
Für eine stets notwendige Begutachtung muss das fragliche Werk im Original auf eigene Kosten und eigenes Risiko zur Vorlage nach München ins Hans Purrmann Archiv oder, wenn diesseits gewünscht, auch in das Doerner-Institut München gebracht werden. Wenn vorhanden, sollten sämtliche erhaltene Dokumente zur Provenienz (Informationen zu Vorbesitzern, Unterlagen zu An- und Verkäufen, Auktionen usw.) ebenfalls vorgelegt werden.
Für eine Echtheitsbestätigung werden folgende Gebühren erhoben:
Gemälde: 1.000 €
Aquarell: 400 €
Zeichnung: 100 €
Druckgrafik: 100 €
Alle Gebühren zzgl. 19% MwSt.
Für die Bestätigung einer Abschreibung oder Fälschung fallen hingegen keine Gebühren an.
Felix Billeter, Dr. phil., selbständiger Kunsthistoriker in München, Studium in Wien, Braunschweig, Würzburg und München, Dissertation über flämische Barockmalerei, projektbezogene Zusammenarbeit mit Museen und Privatsammlern, Veröffentlichungen und Herausgeberschaften zur Kunst und Sammlungswesen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Dr. Billeter leitet das Hans Purrmann Archiv seit 2001 und war maßgeblich an den Werkverzeichnissen der Gemälde (2004), der Aquarelle und Gouachen (2008) und der Handzeichnungen (2014) beteiligt.
Julie Kennedy, M.A., seit 2016 Mitarbeiterin im Hans Purrmann Archiv, als freie Kunsthistorikerin im Ausstellungs- und Sammlungswesen mit Schwerpunkt auf der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts tätig. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Montréal mit Studien- und Forschungsaufenthalten in Regensburg, Köln und München. Von 1996 bis 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Université de Montréal, dort Spezialisierung auf den europäischen Symbolismus und Franz von Stuck. Seit 2003 zahlreiche Ausstellungen und Publikationen zu Stucks Leben und Werk sowie zu dessen Kommilitonen und Schülern an der Münchner Kunstakademie. Weitere Publikationen zu Münchner Künstlervereinigungen sowie zur Künstlerausbildung und Kunstkarikatur. Seit 2015 im Bereich Sammlungserschließung tätig, bis 2017 am Stadtarchiv München und seitdem für das Münchner Stadtmuseum.
Eva Fritz, M.A., Kunsthistorikerin in München, studierte „Literatur-Kunst-Medien“ und Verwaltungswissenschaft an der Universität Konstanz und absolvierte anschließend den Masterstudiengang „Aisthesis. Historische Kunst- und Literaturdiskurse“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der KU Eichstätt-Ingolstadt, der Universität Augsburg sowie der Universität Regensburg.
Von 2010 bis 2012 Mitarbeiterin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
Seit 2014 arbeitet Eva Fritz als Assistant Curator für die Munich Re Art Collection und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Hans Purrmann Archiv.
Hans Purrmann Archiv
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